Otto Freundlich – Maler und Bildhauer – 1878 - 1943

Zur Erinnerung an den Bildhauer und Maler Otto Freundlich, geboren 1878 in Stolp, gestorben 1943 in Majdanek, dem die Straße der Skulpturen gewidmet ist. „Voie de la Fraternité et Solidarité Humaine.“ Dieser Text ist in die Basaltpyramide eingehauen.
Heutzutage findet man in fast allen Museen der Welt ein Werk von Otto Freundlich. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn lange Zeit ist vor allem bei uns dieser bedeutende Künstler nicht wahrgenommen worden.

In Nazi-Deutschland war er als Jude verfolgt und verfemt, ein Kopf von ihm, genannt „Der neue Mensch“, war auf der Titelseite des Ausstellungsführers für „Entartete Kunst“ abgebildet. Sein Leben endete im KZ Majdanek.
Zu Beginn des Jahrhunderts war Otto Freundlich in Berlin und Paris zusammen mit einer Reihe bekannter avantgardistischer Künstler auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Er war bekannt mit Matisse, Picasso, Modigliani, Gris, Braques. Er schloss sich aber keiner Gruppe an, sondern ging einen eigenen Weg. In der Praxis und in theoretischen Schriften entwickelte er ein neues Verständnis für die künstlerische Form. Er wollte sie nicht abseits sehen, wollte sie vielmehr einbeziehen ins allgemeine gesellschaftliche Leben. Noch im Lager St. Paul-de-Fenouillet 1942 schreibt er in einem Manuskript: „Das Werk des Künstlers ist eine Summe konstruktiver Akte. Künstlerische Kultur war und ist immer dasselbe – Vorbereitung für die Zukunft.“
Da schwingt ein Pathos mit, dem wir uns heute anschließen, indem wir seine Idee für eine Straße der Skulpturen aus den dreißiger Jahren aufnehmen.
Noch einmal Otto Freundlich: „Kunst betreibt das Universelle. Die Vereinzelung hebt sie auf. Sie schließt im Menschen eine Dimension eigener Art auf, die Imagination.“